Einleitung

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Auffallen werden an diesem Schwer­punkt wieder einmal die Lücken: kein Artikel zu den militanten Organisa­tionen in der BRD jenseits der RAF, nichts zu den Revolutionären Zellen oder dem 2.Juni beispielsweise, auch nichts zu den autonomen Aktionsgrup­pen. Genausowenig wird in dieser Aus­gabe etwas über die Gewalt in den gesellschaftlichen Verhältnissen allge­mein geschrieben.

Daß sich das so ergab, hat vor allem damit zu tun, daß zu vielen Fragen in der Militanz-Diskussion der letzten Jahre viel Richtiges gesagt worden ist, z.B. über Vermittelbarkeit von Aktionen, über Moral und die Wahl der Mittel, über zu viel Symbolik und zu wenig konkrete Erfolge. Es gibt Konzepte und Meinungen, die wir sehr ernst nehmen, die aber trotzdem in dieser Nummer nicht berücksichtigt wurden, einfach weil sie anderswo bereits breit debattiert wurden.

Die Themen, die auftauchen, spiegeln daher das wieder, was unserer Meinung nach bisher zu kurz kam. Das ist einmal die subjektive Seite von militantem Widerstand, zweitens ein geschichtlicher Rückblick über verschiedene Konzepte von bewaffnetem Kampf und drittens die inhaltlichen Grundlagen des Streites unter den RAF-Gefangenen.

Letzteres haben wir durch 3 Beiträge von Gefangenen versucht klar zu stellen. Gerade weil 2 dieser Artikel etwas älter und daher noch nicht von der Schärfe des aktuellen Streites geprägt sind, zei­gen sie inhaltlich auf, was die politi­schen Vorstellungen der Celler Gefangenen von denen der meisten anderen Inhaftierten unterscheidet.

Daß nur die Celler und Norbert Hof­meier (ein Gefangener aus dem Wider­stand) in der Zeitung zu Wort kommen, war von uns nicht gewollt. Wir haben in persönlichen Briefen alle politischen Gefangenen in der BRD gefragt, ob sie etwas für die neue Nummer schreiben möchten. Geklappt hat es dann nur bei den dreien. Das ist schade, weil wir natürlich wollen, daß die Auseinander­setzung zwischen Linken inhaltlich und nachvollziehbar geführt wird und nicht auf der Ebene von Anschuldigungen. Wir wollen keine Fraktionierungen, son­dern die Debatte.

Eine Einschätzung der Entwicklung auf dem Stand der jetzigen Diskussion fällt schwer: Brigitte Mohnhaupt und andere Gefangene sprechen von der abge­wickelten und beendeten Gemeinsam­keit. Die Illegalen rufen unter anderem zur Besinnung auf, um falsche Gräben zu vermeiden. Widersprüche, die wohl schon seit Jahren bestanden haben, fal­len jetzt allen auf die Füße.

Aus diesem Grund hätte es uns gefreut, wenn Brigitte Mohnhaupt oder andere noch einmal ihren politischen Stand­punkt klar gemacht hätten. Wenn es diesmal nichts geworden ist, dann viel­leicht für die nächste Ausgabe.

Im übrigen gehört das lange Interview mit Ñato Huidobro von den Tupamaros im Reportagen-/Interviewteil inhaltlich auch zum Schwerpunkt. Es geht in lan­gen Teilen um die Geschichte und Kon­zepte der bewaffneten Kämpfe.

die redaktion

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Erschienen in arranca! #3

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