In Argentinien vervielfältigten sich während der 1990er Jahre die Kämpfe für Gerechtigkeit und Würde. Diese Kämpfe, die nach dem Aufstand von 2001/2002 sichtbarer wurden, bestärkten den Widerstand gegenüber der neoliberalen Verkürzung aller Lebensaspekte auf ökonomische Zwecke und gegenüber der offensichtlichen Leere der parlamentarischen Demokratie. Zu den vielen in diese Kämpfe involvierten Bewegungen und Gruppen gehören Erwerbslose, FabrikbesetzerInnen, Menschenrechtsgruppen, öffentliche Stadtteilversammlungen sowie alternative Gesundheits-, Bildungs-, und Kunstprojekte. Viele dieser Initiativen lehnten traditionelle linke Praktiken ab, da diese lokales widerständiges Wissen abwerteten und es einem strategischen Kalkül unterordneten. Sie unterstrichen, dass Intellektuelle sich nicht mehr anmaßen können, das innerhalb der Bewegungen fehlende Bewusstsein zu sein. So erzwangen sie eine Anerkennung der situativ-kreativen Kräfte der sozialen Auseinandersetzung und Kämpfe.