Militante Untersuchung

Die Krise des Marxismus in Italien, Teil II

Zur Entwicklung und Anwendung Militanter Untersuchungen

Die Theorieströmung des Operaismus entwickelte sich als Antwort auf die Krise der italienischen Arbeiterbewegung in den 1950er und -60er Jahren. Die Mit-Untersuchung con-ricerca spielte bei ihrer theoretischen und politisch-praktischen Erneue­rung eine zentrale Rolle, obwohl sie von Anfang an weit davon entfernt war, eine kohärente Methode zu sein. Diese konzeptionelle Uneindeutigkeit ist bis heute in den Debatten über Militante Untersuchungen präsent. Das Konzept und die operaistische Praxis eingreifender Untersuchungen bilden den Schwerpunkt dieses zweiten Teils.1

Erschienen in arranca! #47

Die Krise des Marxismus in Italien

Zur Entstehung des Operaismus

Konzepte eingreifender Untersuchungen1 stoßen derzeit wieder
auf ein gesteigertes Interesse. Wieso ist das so?
Um die wiederkehrende Aktualität besser zu verstehen, lohnt es
sich, einen Blick auf ihre historischen Entstehungsbedingungen
zu werfen.

Erschienen in arranca! #46

Aufgaben, die gemeinsam bewältigt werden müssen

Ein Gespräch über das »Gründungspapier« des Revolutionären Kampfes

GenossInnen von FelS diskutierten diesen Sommer über das Gründungspapier
»Untersuchung – Aktion – Organisation« der Gruppe
Revolutionärer Kampf (RK). Wir dokumentieren dieses Gespräch
und geben danach eine kurze Zusammenfassung des Papiers, das
komplett auf der Website der arranca! nachzulesen ist.

Erschienen in arranca! #35

Wenn die Arbeit so ins Leben sickert

Das Projekt Kamera läuft! Ein kleines postfordistisches Drama untersucht den Wandel kultureller, kreativer, in der Regel un- oder unterbezahlter Berufe, die zu Modellen selbst bestimmter Arbeit stilisiert worden sind und werden. Das Projekt startete mit einer Befragung von KulturproduzentInnen nach der Methode der Arbeiterselbstuntersuchungen, wie sie postmarxistische, bewegungspolitische Strömungen in den siebziger Jahren entwickelten.

Erschienen in arranca! #31

Editorial

Es ist Krise und wir schlagen vor, über Methoden zu reden. Methoden, die da ansetzen, wo wir leben, lieben und kämpfen. Methoden, die fragen, zuhören und hinschauen – Untersuchungen. Nicht „Wie hängen Finanz-, Ernährungs- und Energiekrise zusammen?“ (wüssten wir trotzdem gerne), sondern „Wie geht es mir beim Hangeln von Projekt zu Job zu Projekt?“ / „Wie würdest Du gerne wohnen, arbeiten, leben?“ / „Was macht mich krank?“ / „Wo können wir zusammenkommen?“

Erschienen in arranca! #39

Sozialistischer Gebrauch des Arbeiterfragebogens

Dieser Text ist die schriftliche Übertragung des auf Band aufgenommenen Diskussionsbeitrags von Raniero Panzieri auf einem in Turin im September 1964 veranstalteten Seminar mit dem Thema ArbeiterInnenbefragung.

Erschienen in arranca! #39

Arbeiten und Arbeiten und Machen und Tun

Eine Selbstuntersuchung beim Berliner Mayday

Die (Euro)Mayday-Paraden, die seit 2001 stattfinden, stellen einen der wichtigsten europaweiten Versuche dar, die Prekarisierung von Arbeit und Leben im Neoliberalismus zu thematisieren. Ein zentrales Ziel der Paraden ist es, die Kämpfe von Prekarisierten zusammenzubringen und sichtbar zu machen, frei nach dem Motto ‚Vom Wischmop bis zum Laptop’. In Berlin finden sie seit 2006 statt. Im Vorfeld des Mayday 2008 beschlossen wir, die Zusammensetzung der Parade genauer zu betrachten. Wir fragten uns, was diese über die Beschränkungen und Möglichkeiten aussagt – sowohl der Parade selbst als auch für politische Intervention. Wie ‚prekär’ sind die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Teilnehmenden? Welche (prekären) Subjektivitäten werden auf der Parade repräsentiert, welche nicht? Neben diesen Aspekten interessierte uns, was die Teilnehmenden der Parade überhaupt selbst unter Prekarisierung verstehen, was sie sich unter einem schönen Leben vorstellen und wie sie dieses organisieren (oder nicht). Uns ging es darum herauszufinden, inwiefern und wie die TeilnehmerInnen der Parade in prekäre Arbeitsprozesse eingebunden sind und wie diese zum Ort antikapitalistischer Kämpfe werden können.

Erschienen in arranca! #39

Moderner Klassenkampf mit Fragebogen

Untersuchungen auf der Berlinale und dem Berliner Mayday

Ein Interview mit AktivistInnen des Berliner Mayday und der Berliner Gruppe
Für eine linke Strömung (FelS) über die Untersuchungen auf der Mayday-
Parade und während der Berlinale

Erschienen in arranca! #39

Und Action!

Aktionsforschung: Die grosse Schwester der Militanten Untersuchung

Aktionsforschung, auch Tat- oder Handlungsforschung genannt, heißt ein sozialwissenschaftlicher Ansatz, der üblicherweise folgende Merkmale aufweist: Erstens nehmen ‚Laien’, also Nicht- WissenschaftlerInnen an der Forschung teil. Die Teilnahme soll die Perspektive der professionell Forschenden erweitern und gegebenenfalls korrigieren. Zweitens ist das Ziel der Forschung, mittels einer intervenierenden Aktion ein bestimmtes gesellschaftliches Problem zu lösen oder zu bearbeiten, von dem die Laien und eventuell auch die professionell Forschenden selber betroffen sind. Drittens sollen mit Hilfe der Aktion neue Erkenntnisse über die Wirksamkeit der Intervention selber und über Charakteristika der gesellschaftlichen Strukturen, die durch die (versuchte) Veränderung deutlich werden, gewonnen werden.

Erschienen in arranca! #39

Colectivo Situaciones

Militante Untersuchung unter Einsatz des Körpers

In Argentinien vervielfältigten sich während der 1990er Jahre die Kämpfe für Gerechtigkeit und Würde. Diese Kämpfe, die nach dem Aufstand von 2001/2002 sichtbarer wurden, bestärkten den Widerstand gegenüber der neoliberalen Verkürzung aller Lebensaspekte auf ökonomische Zwecke und gegenüber der offensichtlichen Leere der parlamentarischen Demokratie. Zu den vielen in diese Kämpfe involvierten Bewegungen und Gruppen gehören Erwerbslose, FabrikbesetzerInnen, Menschenrechtsgruppen, öffentliche Stadtteilversammlungen sowie alternative Gesundheits-, Bildungs-, und Kunstprojekte. Viele dieser Initiativen lehnten traditionelle linke Praktiken ab, da diese lokales widerständiges Wissen abwerteten und es einem strategischen Kalkül unterordneten. Sie unterstrichen, dass Intellektuelle sich nicht mehr anmaßen können, das innerhalb der Bewegungen fehlende Bewusstsein zu sein. So erzwangen sie eine Anerkennung der situativ-kreativen Kräfte der sozialen Auseinandersetzung und Kämpfe.

Erschienen in arranca! #39

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