Der Sommer 2016 scheint ein schlechter Augenblick, um optimistische Worte über Computerspiele oder deren politische Bedeutung zu verlieren: Die rechtsradikalen Gewalttaten in München haben die lange tot geglaubte «Killer-Spiel»-Debatte wiederbelebt, und der erfolgreiche Start von Pokémon Go hat einen Fundus an düsteren Online-Artikeln produziert. Videoaufnahmen neuer Massenversammlungen von «Digital Natives» in freier Natur, Bildschirm-gebannt schon auf die nächste Klippe zusteuernd, scheinen es zu bezeugen: Computerspiele machen uns entweder zu Gewalttäter*innen oder zu bereitwilligen Marionetten der Technologie.