Zwar ist es heute ungleich selbstverständlicher als noch vor 30 Jahren, wenn Kinder sich selbstbefriedigen, Jugendliche mit 12 zum ersten Mal vögeln oder FreundInnen sich einigermaßen ehrlich über ihre Ängste und Phantasien unterhalten. Aber dies hat nichts Grundsätzliches daran geändert, daß Sex in vielfacher Hinsicht tabuisiert bleibt. Die zu später Stunde gesendeten Fernseh-Talk-Shows, in denen geschwätzig Männerphantasien ausgebreitet oder sogenannte „abnormale” Sexualpraktiken „ganz liberal” diskutiert werden, haben (von hervorhebenswerten, aber wenigen Ausnahmen abgesehen) den klemmigen Umgang mit dem eigenen Sex nur auf eine andere Ebene verschoben. Sexualität ist nach wie vor ein „gesellschaftliches Problem”. Dieser Text spiegelt das wieder: Theorie statt Leben... Wie dem auch sei- auf den folgenden Seiten wird ein kleiner Überblick über die linke Auseinandersetzung mit dem Thema Sexualität geboten.