Mythos

Geister von Müntzer im Morgengrauen

Es geschah in einer eiskalten Nacht im März 2001. Es passierte in Nurio, im Bundesstaat Michoacán, Mexiko, wo sich RepräsentantInnen aller Indígenas des Landes versammelt hatten, um ein Gesetz über die Rechte der Indígenas einzufordern.
Es war das dritte Treffen des Nationalen Indígena Kongresses, der zu größten Teilen von den Zapatistas ins Leben gerufen wurde – den PoetenkämpferInnen, die die Medien geschickt einzusetzen wussten und die sieben Jahre zuvor wie aus dem Nichts aufgetaucht waren, aus den Schlupfwinkeln der Zeit. U2 hatte eben doch Unrecht: Manchmal passiert etwas am Neujahrstag. Manchmal besetzt ein Heer von Mayabauern mit vermummten Gesichtern eine Stadt und überträgt eine Botschaft an Millionen von Menschen.

Erschienen in arranca! #42

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