Wir leben in einer Zeit, in einer Gesellschaft, in der ästhetischer  Ausdruck, in der die kunstvolle Gestaltung von Oberflächen sowie der  kreativen und gestalterischen Tätigkeit, ob als Lohnarbeit oder Hobby,  eine gesteigerte Bedeutung zukommt. Dies zeigt sich unmittelbar im mit  Bildern, Spielen, Musik – also mit kulturellen Waren –  kommunikationstechnologisch durchwirkten Alltag, ferner an der Zunahme  von Inszenierungen, einem veränderten Realitätsempfinden und dem  Zusammenlaufen all dieser Elemente in den Konsumräumen der  Freizeitsphäre. Historisch wird diese breite gesellschaftliche  Ästhetisierung vorbereitet von einer sich in den 1920er Jahren  herausbildenden Massenkultur, deren zentrales Medium Warenkonsum ist und  die in den 1960er Jahren zur Orientierungskultur aufsteigt.