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Klar, der Verzichtsvorwurf

Klar, der Verzichtsvorwurf ist schnell da. Schade aber, dass die Autor_innen, selber drin stecken bleiben. Es geht uns ja schließlich um Befreiung, um Befreiung und Überwindung von allen Herrschaftsverhältnissen. Die Befreiung von finanziellen Zwängen wurde z.B. in den Umsonstfahrtagen thematisiert, lässt sich für viele aber auch ganz individuell durch Rad statt Auto realisieren (und befreit nebenbei noch von anderen Herrschaftsverhältnissen) und sollte in allen Aktionen thematisiert werden (z.B. freie Grundversorgung mit Energie kombiniert Kampagnen zur Reduzierung von Energieverbrauch).

Geld und Eigentum abschaffen! Alles für alle - und zwar umsonst, sozial und ökologisch!
Ziel sind also nicht Abwehrkämpfe gegen Auswüchse, denn die ökologische Destruktivität ist ein konsequenter Ausdruck kapitalistischer Verhältnisse. Ziel ist die soziale Revolution und vielleicht öffnet sich die Chance dazu in der sich akut verschärfenden Krise des Kapitalismus ja auch hier schneller als erwartet. Wir sollten widerständig leben UND Strukturen aufbauen, die uns tragen, die uns in unserer Befreiung von Arbeit unterstützen, Umsonstläden, NutziGems, Finanzkollektive, ...

Nach der sozialen Revolution kann das Konsumniveau als Privileg der Menschen in den Metropolen eh nicht auf Kosten der Mehrheit der Menschen im Trikont aufrecht erhalten werden. Da steht dann die Frage an, was wollen wir produzieren und wie wollen wir es produzieren. Für manche_n Hedonist_in mag auch das nach Verzicht klingen.
Daran wird deutlich: Letztlich spiegelt sich im Verzichtsdiskurs lediglich die Angst der Profiteur_innen des "warenproduzierenden Patriarchats" (Roswitha Scholz) vor dem Verlust ihrer Privilegien und die Angst vor Befreiung aus dem schlechten, aber bekannten Istzustand.

schwarz-rote Grüße
aus der Umsonsonstladen-Bewegung

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