Mit der Krise der autonomen Bewegung in Westdeutschland zu Beginn der 1990er Jahre war auch ein Neuanfang verbunden: Das Entstehen einer neuen, bevorzugt in der Flüchtlingsarbeit aktiven Strömung. Im Unterschied zu Antifa-Gruppen, die primär Neonazis bekämpften bzw. antifaschistische/antirassistische Jugendarbeit betrieben, war es ein zentrales Anliegen der neu entstehenden Antirassismusgruppen, politische Praxis gemeinsam mit Flüchtlingen zu realisieren. Teilweise war dies mit unrealistischen Hoffnungen verbunden. Dennoch haben sich diese Antirassismusgruppen als wichtige Teilströmung der deutschen Linken bis heute gehalten und sind dabei in sich wesentlich konsistenter geblieben als ein Großteil der autonomen Szene.