Angesichts der gesellschaftlichen Veränderungsprozesse, dem Abbau von sicheren Arbeitsplätzen, der Zunahme von prekären Beschäftigungsverhältnissen und dauerhafter Arbeitslosigkeit wird das Misslingen individueller Lebenspläne zu einem Massenphänomen. Am unteren Ende wird die Gruppe der »Entbehrlichen« immer größer, die dauerhaft aus dem Erwerbssystem ausgeschlossen und damit auch kulturell, institutionell und sozial ausgegrenzt sind. Zeitgleich entsteht eine neue Querkategorie sozialer Ungleichheit: die »Überflüssigen« der gut Qualifizierten, die zwar nur zeitweise von Arbeitslosigkeit betroffen sind, aber mit dem neuen negativen Risikobewusstsein leben müssen, dass es auch diejenigen treffen kann, deren Position bisher garantiert zu sein schien. Angesichts dieser gesellschaftlichen Wandlungsprozesse gibt es ein großes öffentliches Interesse an neuen Wahrnehmungs- und Deutungsmustern im Umgang mit individuellem und kollektivem »Scheitern«.