Kolonialismus

Gefährliche Erinnerung an ein parteiliches Christentum

Über Geschichte und Potenzial von „Theologien der Befreiung“

Die konkrete Gestalt einer nicht-kapitalistischen Gesellschaft kann zur Zeit nur im Prozess konstituiert werden. Dabei können, so die Hoffnung, auch dissidente ChristInnen eine Rolle spielen, die die „gefährliche Erinnerung“ (J. B. Metz) einer befreienden Theologie bewahren und fortschreiben.

Teile von Theologie und Kirche waren und sind Teil von gesellschaftlichen Befreiungsprozessen. Ein Beispiel, das bis in die Amtskirche hinein gewirkt hat und bis heute soziale Bewegungen und christlichen Glauben verbindet, sind Theologien der Befreiung.

Erschienen in arranca! #37

"Pardon wird nicht gegeben"

Profiteure der Vernichtung im deutschen Kolonialismus

In der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis hängt eine Gedenktafel, die von den BesucherInnen des "Michel" meist übersehen wird. "Aus Hamburg starben für Kaiser und Reich" beginnt der Text, der dem Andenken einer Anzahl von Soldaten gewidmet ist, die ihr Leben in "China" und in "Afrika" ließen. Doch in welchen Kriegen kämpften sie, und wer waren ihre Gegner? Der Matrose Heinrich Bading, so erfahren wir, fiel am 27. Juni 1900 bei der Erstürmung des Forts Shiku. Rudolf Jobst, Reiter der Schutztruppe, starb am 16. Mai 1904 in einem Ort namens Otjihaenena. Die kaiserlichen Helden waren zur Bekämpfung antikolonialer Aufstände über See geschickt worden. 1900 war das Jahr des Boxeraufstands in China, und vier Jahre später schlug die Schutztruppe in "Deutsch-Südwestafrika" (Namibia) die Erhebung der Herero nieder – ein deutscher Krieg, der zum Völkermord wurde.

Erschienen in arranca! #15

Der Westen als Pferdefuß des ägyptischen Feminismus

Frauenkämpfe im Spannungsfeld von Kolonialgeschichte, Islamismus und Klassengesellschaft

Die Stimmung in dem überfüllten Raum des Forschungszentrums für Menschenrechte ist enthusiastisch, zahlreiche Vertreterinnen von Frauen- und Familienorganisationen sind gekommen, auch ein paar Männer mischen sich in die Diskussion ein. Die Schriftstellerin und über die Grenzen Ägyptens hinaus bekannteste Feministin Nawal Al Sadawi will eine Plattform ins Leben rufen: Frauen aus allen politischen und gesellschaftlichen Kreisen sollen ihre Rechte verteidigen und am 8. März 2000 auf die Straße gehen.

Erschienen in arranca! #20

Inhalt abgleichen