Queerfeminismus

Darf‘s ein bisschen queer sein?

Feminismus: Unite in Streit!

Die Debatte um «Vergewaltigungsopfer» und «Erlebende», warum alter und neuer Feminismus sich nicht ausstehen können und die Frage, ob ein gemeinsamer Kampf möglich ist.

Erschienen in arranca! #52

Bildet Banden!

Auswertung einer Selbstbefragung unter 300 Aktivist*innen

"you have to act as if it were possible to radically transform the world. and you have to do it all the time." Angela Davis

“Du musst handeln, als ob es möglich wäre die Welt radikal zu verändern. Und du musst es jederzeit tun.” Angela Davis (Übersetzung von der Redaktion)

Eigentlich gibt es seit unserer Elterngeneration gesellschaftlich einige Fortschritte: Theoretisch ist es möglich als schwules Paar Kinder großzuziehen, und als Alleinerziehende*r wird mensch nicht automatisch von ihrer*seiner Familie verstoßen.
Eingetragene Lebenspartnerschaften wurden der Ehe fast gleichgestellt, aber jenseits davon wird die Luft schnell dünn. Alternative und queere Lebensmodelle gibt es durchaus, aber sie sind leider weit davon entfernt, Normalität für alldiejenigen zu sein, die anders leben wollen. Zudem erleben wir Phänomene wie die „Besorgten Eltern“, den anti-feministischen „Marsch für das Leben“, homophobe Massendemonstrationen in Frankreich und stolpern immerzu über dieses ominöse „Gender“ als Feindbild in den Zeitungen und Köpfen.

Erschienen in arranca! #49

Anders leben (auch) mit Kind(ern)

Über alternative Familien, Beziehungsmodelle und die Linke

Inspiriert von der Selbstbefragung der Berliner Queer_Feminismus-AG in der IL fanden sich Tim (IL Tübingen), Mila (IL Berlin) und Jana zusammen um ihre Erfahrungen, Abwägungen und Utopien individueller Bedürfnisbefriedigung, alternativer Lebensformen und Reprodukionsarbeit zu diskutieren.

Erschienen in arranca! #49

Das Unsichtbare sichtbar machen

Queer*feministische Perspektiven auf Organisierung

Feminismus hat eine lange politische Tradition. Er setzt da an, wo Frauen* aus dem gesellschaftlichen Leben und der Öffentlichkeit ausgegrenzt werden und materieller Abhängigkeit und sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind. Feminismus hinterfragt eine homogene Klassenidentität, die ausblendet, dass es vergeschlechtlichte, unbezahlte Formen von Arbeit gibt, die „ganz natürlich“ Abhängigkeiten und Hierarchien erzeugen. Gemeinsam ist queeren und feministischen Ansätzen, unsichtbare gesellschaftliche Verhältnisse sichtbar zu machen. Sie sind der alltägliche Widerstand und Kampf um das Öffentliche und begreifen Politik als ein Feld, das nicht vom Leben abgekoppelt ist. Während Feminismus eine Notwendigkeit im Hier und Jetzt ist, bietet der queer*feministische Ansatz darüber hinaus die konkrete Utopie jenseits der gesellschaftlichen Regeln zur biologischen Zweigeschlechtlichkeit. Queere Ansätze hinterfragen die Basis, auf der geschlechtliche Unterdrückung überhaupt passieren kann. Wie werden Geschlechter gemacht? Wen schließen sie aus? Wie kann die starre Ordnung der Zweigeschlechtlichkeit unterlaufen werden?

Der queere Ansatz ist für uns eine aktiv eingreifende Methode, scheinbare Selbst-verständlichkeiten in alltäglichen Praktiken zu demontieren und darüber hinaus ein analytisches Werkzeug, um die kapitalistische Logik dahinter auseinander zu nehmen. Das ist unser gesamtgesellschaftliches Bemühen, aber auch unser Bestreben in der Organisierung zur Interventionistischen Linken (IL ).

Erschienen in arranca! #48

Ladyfest Europe - eine queer-feministische europäische Bewegung?

Interview mit Alek Ommert

Als Praxisform linker, queer-feministischer Politik fanden in den letzten zehn Jahren in vielen europäischen Ländern Ladyfeste statt. Exemplarisch für verschiedene transnationalisierte Aktionsformen der Post-Autonomen fragten wir nach dem Europäischen an Ladyfesten oder wie europäisch queer-feministische Praxis ist.

Erschienen in arranca! #45

Queer-feministische Politik und Inter*-Bewegung

Neuentdeckung eines unbekannten Kontinents?

Trotz weltweit vehementer Proteste gibt es auch in Deutschland weiterhin viele Kliniken, die geschlechtsverändernde bzw. kosmetische Genitaloperationen und Sexualhormonbehandlungen an intergeschlechtlichen Kindern und Jugendlichen durchführen – ohne deren Zustimmung oder auf der Grundlage manipulativer Informationen (etwa, dass die Gonaden wegen eines Krebsrisikos beseitigt werden müssten). In den letzten Jahren bekunden immer mehr queer-feministische Zusammenhänge ihre Solidarität mit den Forderungen von Inter*-Organisationen – endlich, so ist zu hoffen, ist der Stein ins Rollen gekommen und die Proteste gegen die menschenrechtsverletzende Praxis der Medizin weiten sich aus. Leider zeichnen sich aber die solidarischen Aktivitäten nicht selten durch politische Naivität aus.

Erschienen in arranca! #44

Getting Rid of the Straight Taste

In Search of the Queer Feminist Movement. A Transnational Collage

In early 2010, a queer feminist work group formed within FelS. No retreat of queer and feminist approaches to niches, no uninspired lingering in academia, no professional perishing in gender mainstreaming. Instead, we are preparing ourselves for a vibrant, broad, anti-capitalist queer feminist movement.

Our experience shows us that gender relations tend to be considered as a transversal issue. However, in specific struggles they are too often neglected. This is why we see queer feminism as a political field with its own practices that we want to explore, rework and reinvent. So we are at our beginning, but we are not dealing with a tabula rasa.

This collage is an attempt to get to know queer feminism. We contacted queer and feminist collectives in different parts of the world in order to hear about their struggles and political practices, and to establish a network between them and us. We sent a questionnaire to collectives in Istanbul, St. Petersburg, Jakarta, Belgrade, Paris and Berlin. You can read the full answers here. There is also a short and a long version in German.

Erschienen in arranca! #43

Den heterosexuellen Geschmack abschaffen? (Langversion)

Auf der Suche nach der queerfeministischen Bewegung - eine transnationale Collage

Anfang 2010 hat sich bei FelS die AG Queerfeminismus gegründet. Statt eines Rückzugs queerer und feministischer Ansätze in Nischen, anstelle des braven Verharrens in akademischen Zirkeln oder des professionalisierten Verendens im Gender Mainstreaming nehmen wir Anlauf für eine lebendige, breite, antikapitalistische queerfeministische Bewegung.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Geschlechterverhältnisse zwar häufig als 'Querschnittsthema' mitgedacht werden sollten, in der konkreten Auseinandersetzung jedoch allzu oft hinten runter fallen. Deshalb begreifen wir Queerfeminismus als ein Politikfeld mit eigenen Praxen – und diese wollen wir kennenlernen, weiterentwickeln, neu erfinden. Wir stehen damit ganz am Anfang, aber nicht im luftleeren Raum.

Diese Collage ist der Versuch, uns diesen Raum zu erschließen: Mit queeren und feministischen Gruppen aus verschiedenen Teilen der Welt in Kontakt zu treten, um etwas über ihre Kämpfe und politischen Praktiken zu erfahren und diese mit unseren eigenen Kämpfen sowie untereinander zu vernetzen. Dazu haben wir einen Fragebogen an Gruppen in Istanbul, St. Petersburg, Jakarta, Belgrad, Paris und Berlin verschickt. Die Antworten könnt ihr hier in voller Länge lesen! Die gekürzte Druck-Version sowie eine englische Übersetzung sind ebenfalls online zugänglich.

Erschienen in arranca! #43

Den heterosexuellen Geschmack abschaffen?

Auf der Suche nach der queerfeministischen Bewegung - eine transnationale Collage

Anfang 2010 hat sich bei FelS die AG Queerfeminismus gegründet. Statt eines Rückzugs queerer und feministischer Ansätze in Nischen, anstelle des braven Verharrens in akademischen Zirkeln oder des professionalisierten Verendens im Gender Mainstreaming nehmen wir Anlauf für eine lebendige, breite, antikapitalistische queerfeministische Bewegung.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Geschlechterverhältnisse zwar häufig als 'Querschnittsthema' mitgedacht werden sollten, in der konkreten Auseinandersetzung jedoch allzu oft hinten runter fallen. Deshalb begreifen wir Queerfeminismus als ein Politikfeld mit eigenen Praxen – und diese wollen wir kennenlernen, weiterentwickeln, neu erfinden. Wir stehen damit ganz am Anfang, aber nicht im luftleeren Raum.

Diese Collage ist der Versuch, uns diesen Raum zu erschließen: Mit queeren und feministischen Gruppen aus verschiedenen Teilen der Welt in Kontakt zu treten, um etwas über ihre Kämpfe und politischen Praktiken zu erfahren und diese mit unseren eigenen Kämpfen sowie untereinander zu vernetzen. Dazu haben wir einen Fragebogen an Gruppen in Istanbul, St. Petersburg, Jakarta, Belgrad, Paris und Berlin verschickt und servieren euch an dieser Stelle eine Kostprobe der Antworten. Eine ausführlichere Version und deren englische Übersetzung sind ebenfalls online zugänglich.

Erschienen in arranca! #43

Inhalt abgleichen