Ausserhalb des Schwerpunkts

Rezension

Wolfgang Schorlau: Die schützende Hand. Denglers achter Fall

Erschienen in arranca! #49

Die Klasse der Anderen ist eine andere Klasse

Scham, Ekel und sozialer Voyeurismus in Didier Eribons Rückkehr nach Reims

Didier Eribons Buch Rückkehr nach Reims wurde so gehypt wie selten ein Buch über Klasse und die soziale Frage. In den linken und bürgerlichen Medien – ­eigentlich überall – wurde die autobiographische Erzählung über das Verlassen und Hassen der Herkunftsklasse, über Scham, die eigene (homo)sexuelle Befreiung und intellektuelle Suche positiv besprochen. Die Erzählung versucht sich gleichzeitig in einer Antwort auf die Frage, wie es zu diesem Aufstieg der Rechtspopulist*innen kommen konnte.

Erschienen in arranca! #51

Stadtvision gegen Privatisierung

Über den Kampf um das Berlin-Kreuzberger „Dragonerareal“ als Versuch, der neoliberalen Inwertsetzung zu entgehen, ohne sich in eine radikale Nische linker Freiräume zurückzuziehen.

 

Ein ehemaliges Kasernengelände mitten in Berlin, seit knapp einem Jahrhundert als Gewerbegebiet an eine Vielzahl kleiner Handwerksbetriebe vermietet, wird im Jahr 2009 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) übernommen. Seitdem arbeitet die BImA daran, das Gelände zum höchstmöglichen Preis zu verkaufen – egal an wen. Leerstehende Flächen und Gebäude werden seitdem nicht mehr vermietet. An der Bausubstanz wird nur das Nötigste getan.

Erschienen in arranca! #50

Kurzrezension

Redher & CSPP (Hg.): »Ich würde es wieder tun« – Texte aus dem kolumbianischen Knast

Erschienen in arranca! #49

Kurzrezension

Joshua Oppenheimer: The Act of Killing und The Look of Silence

Erschienen in arranca! #49

The Hunt is On

Über den Film "Menace II Society"

Das ganze verzerrte Bild des lebendigen, irgendwie widerständigen Ghettos zerbricht. Fuck gangsterism, Scheiß auf den politisch verklärten Blick. Das Ghetto ist Wolfsgesetz, und nur der was hat, ist was. Wie überall, nur daß das notwendige Geld im Ghetto brutaler organisiert wird. Kein bißchen guter, rebellischer Schwarzer mit aufständischem Hip-Hop-Groove. "You're blacks in America. The hunt is on", meint der Vater des Black Muslim Sharif, als Vorschlag an die Jungs. "Übrig bleiben", darauf reduziert sich die Perspektive des Films.

Erschienen in arranca! #4

...es war der Funke

Gedichte von Sante Notarnicola

Sante Notarnicola wurde am 15. Dezember 1938 in Süditalien geboren. Der Vater verläßt bald die Familie, die Mutter emigriert nach Norditalien, um dort, in Turin, das nötige Geld zu verdienen, um die Kinder zu ernähren. Kein ungewöhnliches Schicksal in süditalienischen proletarischen Familien.

Erschienen in arranca! #4

Es reicht, Widerstand ist nötig*

Interview mit Angela Marquardt, Mitglied des PDS-Bundesvorstandes

* Wahlslogan auf PDS-Button
Beginnen wir mit den Gründen, warum man besser nicht in der PDS sein sollte. Es gab beim letzten Parteitag der PDS eine heftige Auseinandersetzung um das harmlose Transparent: "Ob friedlich oder militant, wichtig ist der Widerstand" der "AG Junge Genossinnen " , der du auch angehörst. Bei diesem Konflikt wurden von Leuten beispielsweise aus der "AG ChristInnen in der PDS " Positionen vertreten, die z. T. sogar noch hinter das zurückfallen, was bei den Grünen geäußert wird.

Erschienen in arranca! #4

Welcome to Kurdistan

Bericht aus dem Nordirak/Südkurdistan

Die Fahrer auf dem Busbahnhof in Diyarbakir, dem Zentrum Türkisch-Kurdistans winken ab. Nein, heute fahren sie nicht mehr. Es ist zu spät, zu gefährlich. Sie sitzen beim Tee zusammen und deuten auf den türkischen Kampfhubschrauber, der tief über die Dächer fliegt. Aber morgen früh fahren sie bestimmt nach Silopi, der knapp 20 km entfernten Grenzstadt zu Irakisch-Kurdistan. Doch auch am Morgen fährt kein Bus. Capale! - gesperrt - heißt es lapidar am Ticketschalter. Man soll es morgen wieder versuchen, keiner kann sagen, wann der Bus fährt. Am nächsten Morgen fährt er tatsächlich, und man spricht leise von vier Toten am Vortag.

Erschienen in arranca! #4

Sprache als Zuflucht

Notizen von Sarrionandia

"Ni ez naiz hemengoa" (wörtlich: Ich bin nicht von hier) lautet ein 1984 von Sarrionandia noch im Gefängnis geschriebenes Buch. Der 1958 in Durango geborene Baske wurde als 22jähriger wegen ETA-Mitgliedschaft zu 28 Jahren Haft verurteilt. 1985 gelang ihm jedoch, nach einem Benefizkonzert in einem Lautsprecher versteckt, die Flucht aus dem Gefängnis von Martutene. Seitdem lebt Sarrionandia, der im bürgerlichen Literaturbetrieb als einer der anerkanntesten Schriftsteller Euzkadis gilt, irgendwo auf der Welt in der Kladestinität. Erst jetzt wurde sein erstes Buch in Deutsche übersetzt. Mit freundlicher Genehmigung des Verlags Libertäre Assoziation veröffentlichen wir als Vorabdruck einige von uns zusammengestellte Notizen aus "Ni ez naiz hemengoa", das im August für etwa 20 DM im Buchhandel zu haben sein wird.

Erschienen in arranca! #4

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