Ausserhalb des Schwerpunkts

Wenn die Arbeit so ins Leben sickert

Das Projekt Kamera läuft! Ein kleines postfordistisches Drama untersucht den Wandel kultureller, kreativer, in der Regel un- oder unterbezahlter Berufe, die zu Modellen selbst bestimmter Arbeit stilisiert worden sind und werden. Das Projekt startete mit einer Befragung von KulturproduzentInnen nach der Methode der Arbeiterselbstuntersuchungen, wie sie postmarxistische, bewegungspolitische Strömungen in den siebziger Jahren entwickelten.

Erschienen in arranca! #31

DefinitionsMacht und Vergewaltigungsdebatten

Wir arbeiten seit ca. drei Jahren als feministische, linke Frauengruppe zusammen. Schwerpunkt unserer Arbeit war lange Zeit ein Workshop zu Technologiekritik und Bevölkerungspolitik im Rahmen einer feministischen Kritik an der Weltausstellung EXPO 2000. Mit dem Thema »Definitionsmacht« sind wir ziemlich plötzlich und auf verschiedene Weise konfrontiert worden, unter anderem durch den gegenwärtigen Umgang mit sexueller / sexualisierter Gewalt in der radikalen / autonomen Linken.

Erschienen in arranca! #27

Die Antifaschistische Linke Berlin

Zukunft und Perspektiven

Die Antifaschistische Linke Berlin (ALB) ist eine Gruppe, die aus der Trennung der Antifaschistischen Aktion Berlin (AAB) Anfang des Jahres hervorgegangen ist. Unser Interesse ist nicht, die verschiedenen Gründe noch einmal aufzuarbeiten - diese lassen sich in den Stellungnahmen zur Trennung nachlesen (www.antifa.de) - sondern nach den Perspektiven der weiteren Politik der ALB und ihrem Selbstverständnis zu fragen.

Erschienen in arranca! #27

Dauerhafter Krieg

Der Kriegszustand in Permanenz setzt sich durch. Was heißt das für den Widerstand? Die Grenze zwischen Krieg und Frieden ist aufgehoben. Das gilt nicht nur bei der Etablierung von Protektoratsregimes durch Krieg führende Mächte, die Krieg als Frieden, Friedenserhaltung oder Durchsetzung des Friedens vermarkten. Das Verfließen von Grenzen zwischen Krieg und Frieden gilt auch für die Lebensrealität in Deutschland.

Erschienen in arranca! #25

Aus unserem schönen Dorf

Para Babak (AA) por la historia y su amistad

Fikret hat nie zu dieser Sorte Kaufhallen-Lans gehört, die mitten im August mit Wollmütze und Daunenjacke vor dem Viertelaldi stehen, Zigaretten schnorren und Sachen wie "Hey Alter, suchst du Ärger oder warum schleichst du hier so blöde rum?" sagen. Also eher untypisch für die Siedlung, einer von der Art Abiturkurden, die Maschinenbau studieren wollen, wenn sie groß sind, sich im Sommer gepflegt in Räumen (und nicht auf Treppen, Plätzen oder Randsteinen) aufhalten und (wie ihre teutonischen Gastgeber) andere Leute nur dann ansprechen, wenn es unbedingt unvermeidbar ist (beim Streit um einen Sitzplatz in der U-Bahn zum Beispiel).

Erschienen in arranca! #14

"Unsere Radikalität ist keine theoretische Radikalität..."

Interview mit Salah Teiar von der französischen Papierlosen-Bewegung

Um die Jahreswende 1996/97 haben sich in Frankreich Zehntausende gegen die Verschärfung der rassistische Ausländergesetze (das Gesetz Debré) gewehrt. Ausgegangen war die Bewegung von zwei Kirchenbesetzungen in Paris, wohin sich 300 papierlose und von Abschiebung bedrohte Afrikaner geflüchtet hatten.

Erschienen in arranca! #13

Die Idee war gut, aber die Welt noch nicht so weit

Das Berliner Bündnis gegen Sozialkürzungen und Ausgrenzung

Vorsicht: dieser Beitrag führt in ideologische Niederungen einer Praxis, die gesellschaftlich relevant werden wollte, und damit 'in den benachbarten Sumpf, dessen Bewohner uns von Anfang an dafür schalten, daß wir uns zu einer besonderen Gruppe vereinigt und den Weg des Kampfes und nicht den der Versöhnung gewählt haben' (Lenin, was tun?, Leipzig 1973, S.15).

Erschienen in arranca! #12

world.wide.revolution

Die ZapatistInnen in Mexiko, Spanien und der BRD

"Ungewohnte Hitze beeinträchtigt das Denkvermögen", oder zumindest die Konzentration, heißt es so schön. Auch in Spanien war es diesen Sommer ziemlich heiß. Ob diese Tatsache aber als Entschuldigung für ein inhaltlich ziemlich beliebiges zweites intergalaktisches Treffen gegen den Neoliberalismus und für die Menschlichkeit reicht?

Erschienen in arranca! #13

Little Earthquakes:

Zur Dokumentargeschichte der Roten Armee Fraktion (RAF) in Nordamerika

Im Februar 2009 erschien als Gemeinschaftsproduktion der Verlage PM Press (Oakland, USA) und Kersplebedeb (Montreal, Kanada) der erste Band einer zweibändigen «Documentary History» der RAF mit dem Titel Projectiles for the People. Die Bände beinhalten Übersetzungen von Original-RAF-Texten sowie ausführliche Einleitungen zum historischen und politischen Kontext. Das Projekt stellt den bisher bei weitem ambitioniertesten Versuch dar, die Geschichte der RAF auf Englisch zu dokumentieren. Gabriel Kuhn sprach mit den beiden kanadischen Herausgebern, André Moncourt und J. Smith, über ihre Beweggründe, über die historische Bedeutung des bewaffneten Kampfes in der Metropole und über die Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Stadtguerillagruppen Nordamerikas und Deutschlands. Moncourt und Smith sind seit knapp dreißig Jahren in der radikalen Linken aktiv, vor allem in der Unterstützung anti-kolonialen Widerstands und in Gefangenenhilfsgruppen.

Erschienen in arranca! #41

Wahnsinn, was man hier alles sagen kann?

Ein Bericht über die NPA, der ganz ohne ihren Vorsitzenden Olivier Besancenot auskommt

Bereits anderthalb Jahre sind seit der Entstehung der Nouveau Parti Anticapitaliste (NPA, Neue Antikapitalistische Partei) vergangen und ein knappes Jahr seit ihrem Gründungskongress im Februar 2009. Der richtige Moment, eine erste Bilanz zu ziehen und jenseits allgemeiner Prinzipien und Absichtserklärungen den Blick auf das zu richten, was die Partei tatsächlich umzusetzen vermag.

Erschienen in arranca! #41

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