Ausserhalb des Schwerpunkts

Black Liberation Sound System

"Viele sind ganz einfach über eine Party zu erreichen"

Gespräch mit Dub B. (Selector), Sister Eka (Selector) und Everton (Toaster und Selector) vom Berlin Black Liberation Sound System (eigentlich gehören noch Dr. Bass (Selector), Ollie D. (Selector uncl Rapper) und Daddy O. (Toaster und Selector) dazu)

Erschienen in arranca! #4

...ich will weg, aber ich will nicht...

Türkische Frauen in Berlin

Die deutsche Bemerkung im Kino über den türkischen Film "Dügün "-"Die Hochzeit": "Mal sehen, wie das so ist mit den türkischen Gebräuchen, Blutrache und so ... " Eine unstillbare Wut, den Leuten eine Reihe vor mir eins in die Fresse zu hauen, sie von ihren Zuschauerstühlen zu zerren und zu Beteiligten zu machen, sie in das Chaos zu stürzen, das da ist, wo die rasend-unverbindliche Leere mit der heimeligen Enge der Tradition zusammenkracht -beides bietet keinen Ausweg -, ihnen ihre distanzierten Kommentare zu verbieten, sie wandeln zu lassen, zwischen Welten, damit sie einmal, einmal wahrnehmen, wo sie leben und mit wem.

Erschienen in arranca! #4

Die Krise des Marxismus in Italien, Teil II

Zur Entwicklung und Anwendung Militanter Untersuchungen

Die Theorieströmung des Operaismus entwickelte sich als Antwort auf die Krise der italienischen Arbeiterbewegung in den 1950er und -60er Jahren. Die Mit-Untersuchung con-ricerca spielte bei ihrer theoretischen und politisch-praktischen Erneue­rung eine zentrale Rolle, obwohl sie von Anfang an weit davon entfernt war, eine kohärente Methode zu sein. Diese konzeptionelle Uneindeutigkeit ist bis heute in den Debatten über Militante Untersuchungen präsent. Das Konzept und die operaistische Praxis eingreifender Untersuchungen bilden den Schwerpunkt dieses zweiten Teils.1

Erschienen in arranca! #47

Par ordre du Mufti

Die Ethnisierung des Sozialen. Die Transformation der jugoslawischen Gesellschaft im Medium des Krieges. (Materialien für einen neuen Antiimperaialismus Nr. 6).

Obwohl die Autorinnen von Materialien Nr.6 im Vorwort betonen, sie könnten in der Analyse der Ursachen des Krieges im ehemaligen Jugoslawien "keinen monolithischen Erklärungsansatz" anbieten, hat mensch beim Lesen immer wieder den Eindruck, daß einiges vereinfacht wird, was nicht zu vereinfachen ist.

Erschienen in arranca! #4

Riots

Interview mit 2 Jugendlichen aus Lyon über die Jugendunruhen in Frankreich im Frühjahr diesen Jahres

ɁHier war über die Jugendunruhen nicht viel zu hören. Man bekam mit, daß in Paris wegen des Gesetzesprojektes von Bollodur Hunderttausende auf der Straße waren. Bollodur wollte, daß Arbeitsanfänger nur 80% des Mindestlohnes verdienen sollten, angeblich, um ihre Integration in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. ln Wirklichkeit wurde damit der gesetztlieh festgesetzte Mindestlohn gesenkt. Durch die Massenproteste wurde das dann zu Fall gebracht. Was war los?

Erschienen in arranca! #4

Die Krise des Marxismus in Italien

Zur Entstehung des Operaismus

Konzepte eingreifender Untersuchungen1 stoßen derzeit wieder
auf ein gesteigertes Interesse. Wieso ist das so?
Um die wiederkehrende Aktualität besser zu verstehen, lohnt es
sich, einen Blick auf ihre historischen Entstehungsbedingungen
zu werfen.

Erschienen in arranca! #46

Die Neuzusammensetzung von Zwang und Konsens in der "Eurokrise"

Auf dem Weg zu einem autoritären Wettbewerbsetatismus?

Dass sich das europäische Institutionengefüge in einer solchen Hegemoniekrise befindet, wird immer offenkundiger: Nachdem der europäische Frühling auch dieses Jahr zuerst in Spanien ausgebrochen ist und diesmal mehrere Generalstreiks in der Lage waren, die Verwertungsprozesse zu unterbrechen, ließ die spanische Regierung mit einem Gesetzesentwurf aufhorchen. Mittels einer »Reform« des Strafgesetzbuches sollen künftig Demonstrationen oder Prostestcamps als »Anschlag auf die Staatsgewalt« geahndet werden können.

Erschienen in arranca! #46

Aus "Báculo de Babél"

Ich beiße deine Hand und sie entschwindet
Ich beiße ihre deutliche Abwesenheit
während das Licht den entflammten Bogen
eines Hexameters jagt, den Exodus eines
Traumes von Wölfen, von feinfühligen
Raubtieren, Gewitterformeln.

Erschienen in arranca! #3

Verdammt lang quer

...“Solidarität ist politisch, nicht erst als Solidarität mit Politischen, sondern als Wei-gerung, nur unter dem Büttel des Wertgesetzes, nur unter dem Aspekt von Tauschwert zu handeln. Solidarität ist ihrem Wesen nach herrschaftsfreies Handeln, als solches immer Widerstand gegen den Einfluss der herrschenden Klasse auf die Beziehungen der Menschen zueinander [...]. Im Sinne des Systems sind Leute, deren Handlungen sich nicht an den Erfolgskriterien des Systems orientieren, Ausgeflippte und Trottel oder Versager .[...] Jede politische Arbeit ist auf Solidarität angewiesen.“

Erschienen in arranca! #45

"10 Jahre, das ist für viele von uns eine lange Zeit, politisch betrachtet"

Erinnerung an Genua und linke Bewegungsgeschichte

Die „Tage von Genua“ im Sommer 2001 haben wie kaum ein anderes Ereignis der jüngeren „Bewegungsgeschichte“ Spuren in der linken Erinnerung hinterlassen – nicht nur bei denjenigen, die damals auf den Straßen waren, sondern ebenso bei den vielen anderen, die sich einer radikalen antikapitalistischen Linken verbunden fühlen. Zehn Jahre später, im Sommer 2011, beschäftigte uns besonders die Frage, wie sich Bewegungsgeschichte vermitteln lässt. Wie können Erfahrungen vermittelt werden, damit die Erinnerung nicht ausschließlich aus den wirkungsmächtigen Bildern in unseren Köpfen besteht, die die Erkenntnis über die Tragweite der Ereignisse und deren Folgen oftmals zu verstellen drohen?
Im September luden wir deshalb in Münster zu einer öffentlichen Retrospektive ein, bei der wir mit drei damaligen Aktivisten (B., I. und M.) über Genua sprachen.

Erschienen in arranca! #45

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