Ausserhalb des Schwerpunkts

„Die Gleichgültigkeit zurückdrängen“

Renato Curcio - Historischer Kopf der Roten Brigaden

Interview mit Renato Curcio, dem historischen Kopf der Roten Brigaden.

Erschienen in arranca! #2

Dafür haben sie den Paragraphen ja geschaffen!

EINE KAMPAGNE DER AA /BO (Antifaschistische Aktion/Bundesweite Organisation)

Am 6.Januar 1993 wurde der Wiesbadener Antifaschist Gunther verhaftet, gegen 23.00 Uhr wurde sein Auto von einer Polizeistreife angehalten und Gunther unter dem Vorwurf des schweren Landfriedensbruches festgenom­men. Den Hintergrund bildete ein Treffen der verbote­nen faschistischen Organisation „Deutsche Alternative" am gleichen Tag in Mainz. Das Treffen, welches sich in die zunehmenden faschistischen Aktivitäten im Rhein-Main-Gebiet einreiht, wurde von der Polizei ignoriert. Einige AntifaschistInnen versuchten gegen 19.30 Uhr ein Vorabtreffen der eigentlichen DA-Zusammenkunft aufzulösen, dabei wurden mehrere Nazis verletzt und zwei PKW-Scheiben zerstört. Obwohl es außer einem Stock im Wagen des 3 1/2 Stunden nach dem Vorfall in einer anderen Stadt festgenommenen Gunther kein „Beweismittel" gibt, wurde er tags darauf dem als „Hard­liner" gegen Linke geltenden Haftrichter Pohlen vorge­führt, der Untersuchungshaft anordnete. Seine Beschwerde gegen den Haftbefehl wurde von der 1.Strafkammer des Landgericht Mainz als unbegründet abge­wiesen, da sich ein dringender Tatverdacht ergäbe. Weiterhin hätten sich an Gunthers Kleidung Glassplitter gefunden, die von einem Fahrzeug stammen könnten, welches bei der Auflösung des Nazi-Treffen beschädigt wurde. Ebenso könnten die Splitter natürlich von jedem anderen bei PKWs üblichen Security-Glas stammen. Nach 5 Monaten Untersuchungshaft ist Gunther —unter Meldeauflagen— wieder auf freiem Fuß. Es wird wegen des Verdachts auf schweren Landfriedensbruch ermit­telt, der eine Freiheitsstrafe bis zu zehn Jahren vorsieht. Die gezielte Kriminalisierung linker Politik und antifaschistischer Organisierung liegt auf der Hand.

Erschienen in arranca! #2

Reportage aus dem sozialistischen Cuba

„Esto va muy mal"— Zettelknechts Eindrücke aus Cuba

„Esto va muy mal"- das hier ist sehr schlecht-, ist der Satz en vogue auf Cuba. Man hört ihn in der Schlange vor einem Restau­rant, an der Haltestelle für den Linienbus in Habana, in der Nähe eines der Mammuthotels, auf dem Weg durch die Innen­stadt, im Stadtpark, beim Mambo-Tanzen. Die ganze Insel schimpft - vom überzeugten Ver­teidiger der Revolution über die Hausfrau zum Schwarzmarkt­händler. „Trotzdem, wir haben viel zu verlieren", schieben die meisten nach, wenn es grundsätzlich wird. Cuba ist selt­sam, es flucht, aber es ergibt sich nicht.

Erschienen in arranca! #2

Gefangene der Erde, kommt raus!

Im Folgenden dokumentieren wir Auszüge aus den 1969 geführten Gesprächen mit dem französischen Journalisten Daniel Odier. („Der Job", erschienen 1973 in Köln bei Kiepenheuer & Witsch). Nach drei Bypass-Opera-tionen im vergangenen Jahr lebt der Neunundachtzigjährige zurückgezogen in Aspen, Colorado.

Erschienen in arranca! #2

Beethovens Cello-Sonate op.69

Teil 1 eines Vortrages

Eigentlich sollte ein Vor­trag über ein Musikstück nach dessen Erklingen gehalten werden, nicht aber vorher, damit sich die innere Produktion der Hörenden ohne andere Einflüsse als die Musik entwickeln kann, nicht durch Analytisches, Bio­graphisches oder Anekdo­tisches vorgeformt, ver­borgen oder gehemmt wird. So jedenfalls könnte man denken.
Das jedoch ist der Gedanke, der der Musik eine Sonderstellung unter den Künsten zuweist, eine Sonderstellung, die abweicht von den Verhält­nissen in anderen Kün­sten.
Selbstverständlich wüßte man gern schon vor der Betrachtung einer Kathe­drale, was die beiden Engel über dem Altar oder ein pflanzliches Bildsym­bol an der Wand bedeu­ten oder ob sich die Maße von Langhaus und Quer­schiff im Verhältnis des Goldenen Schnittes zuein­ander verhalten.
Und selbstverständlich wüßte man gern schon vor dem Anhören von Lessings Nathan dem Wei­sen, was ein bestimmtes, heute nicht mehr gebräuchliches Wort darin bedeutet und wie es mit dem Antisemitismus in Preußen und in Hamburg zur damaligen Zeit stand. Aber bei Musik?

Erschienen in arranca! #2

Mulas

Bericht über eine Peruanerin in einem deutschen Knast

E.M. ist eine 38-jährige peruanische Gefangene der JVA Plötzensee, die wir seit einem Jahr kennen und regelmäßig besuchen. Sie ist im Juli 1990 auf dem Flughafen Schönefeld  festgenommen worden, als sie versuchte mit einem Begleiter, der ebenfalls aus Peru stammt, in die BRD einzureisen.

Erschienen in arranca! #1

„Es ist die Systematik, es ist das System”

Auszug aus einem Gespräch mit Anarchist Academy

Erschienen in arranca! #2

Rapper reden lieber über Leben!

Sänger singen Lieder über liebe, Rapper reden lieber über leben, geben trägen Leuten kraft, sich zu bewegen.

In den ‚Schwarzenghettos‘ der USA entstanden, hat Hip Hop innerhalb weni­ger Jahre einen unglaubli­chen Siegeszug angetreten und eine musikalische Entwicklung mitgemacht, die zu einer großen Viel­falt geführt hat.

Erschienen in arranca! #2

Bayrische Gräber

Wo der Hund begraben ist…

Eine Buchbesprechung zu dem Roman von Ludwig Lugmeier „Wo der Hund begraben ist“

Erschienen in arranca! #1

Sichtbarkeit zwischen allen Stühlen

Interview zur Situation von palästinensischen Lesben und Transgender in Israel

Im Jahr 2002 trafen sich einige palästinensische Lesben in einem Internetforum. Den Raum, in dem sie miteinander zu diskutieren und sich auszutauschen begannen, nannten sie „Safe Space“. Etwa ein Jahr später beschlossen sie, sich persönlich zu treffen. Bei diesem ersten Treffen entstand die Idee, auch in der realen Welt einen solchen Safe Space für palästinensische Frauen und Transgender zu schaffen. Neben Austausch und Diskussionen sollte dort auch Raum sein, Bedürfnisse dieser spezifischen Gruppe auszuloten und dazu dann auch politisch in Projekten zu arbeiten. Die Gruppe nennt sich ASWAT – das arabische Wort Aswat bedeutet soviel wie ‚Stimmen‘. Damit spielt sie darauf an, dass die eigenen Stimmen hörbar gemacht und die eigenen Geschichten erzählt werden sollen.

Erschienen in arranca! #42

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