Organisierung

ILO

Einschätzung eines Organisationsansatzes

Im Januar 1993 veröffentlichten wir in der Nullnummer der Arranca eine Einladung für ein bundesweites Treffen von Gruppen und Einzelpersonen, das „das Entstehen einer radikalen, linken Organisation" zum Ziel haben sollte. Unsere Hoffnung war es, dem Zerfalls- und Individualisierungsprozeß in der Linken durch einen Organisationsansatz etwas entgegenzusetzen. Damit beabsichtigten wir nicht, durch die Gründung einer Partei die schlechten Erfahrungen der (aus der Studentenbewegung hervorgegangenen) K-Gruppen Anfang der 70er Jahre zu wiederholen. Uns war die Gefahr, daß eine neuentstehende Struktur vermeintliche Sicherheit ausstrahlen und dadurch notwendige Diskussionen blockieren könnte, durchaus bewußt.

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Erschienen in arranca! #4

Resumee und wie weiter

Dieser Text faßt in groben Zügen eine Ausstellung und ein Seminar zusammen, die von FelS im Rahmen einer Kampa­gne der Antifaschistischen Aktion-Bun­desweite Organisation im Herbst letzten Jahres gemacht wurden. Bei dieser Kampagne zum 9.November ging es um Geschichtsarbeit zu drei einschneiden­den Ereignissen an diesem Tag in der deutschen Geschichte: die Revolution 1918, die Pogromnacht 1938 und die Konsequenzen des Mauerfalls 1989.

Erschienen in arranca! #4

Sieben Fragen zum Organisierungsprozess

Folgender Text entstand 1993 im Zusammenhang mit der Organisationsdiskussion. Nach unserer Einladung in der Arranca Nr.0 („Treffen für eine radikale, linke Organisation”) trafen sich Pfingsten 1993 zehn Gruppen in Berlin. Bei diesem ersten, schwierigen und sehr zähen Wochenende verabredeten wir, zu acht gemeinsam formulierten, grundsätzlichen Fragen bis zum nächsten Treffen im September '93 Texte zu verfassen.

Erschienen in arranca! #4

Lebendige Milieus und unheimliche Fragen

Interview mit Gabi Bauer, Friederike Habermann und Vassilis Tsianos

¿Könnt ihr kurz erzählen, seit wann ihr in politischen Gruppen und Bewegungen aktiv seid und welche das im Laufe der Jahre waren?

Gabi: Ich habe mich Anfang der 1970er Jahre im Kommunistischen Bund (KB) organisiert und war dort bis zu dessen Auflösung. Erst war ich in einer Stadtteilgruppe und dann in meiner Betriebsarbeitszeit in der Betriebsgruppe organisiert. Die Stadtteilarbeit hat neben dem Zeitungsverkauf auch Wohnungs- und Sozialpolitik beinhaltet und die Betriebsarbeit brachte die Gewerkschaftsarbeit mit sich. Nachdem ich aus dem Betrieb raus bin, habe ich im Verlag des KB gearbeitet. Die politische Arbeit war sehr an Kampagnenpolitik orientiert. Wir haben damals nicht nur große Demonstrationen (mit)organisiert, sondern auch große Soli-Veranstaltungen mit internationalen Bewegungen. Kaum vorstellbar für heute, die Hamburger Messehallen voll zu bekommen, wenn es um die Solidarität mit bewaffneten Befreiungsbewegungen geht. Mein politischer Zusammenhang war dann die Antirepressionsgruppe im KB. So etwas wie Anti-AKW, Antifa, § 218 oder Bunte Liste lief natürlich alles parallel. Heute arbeite ich immer noch in der Redaktionsgruppe von analyse+kritik mit.

Erschienen in arranca! #44

Die eigene Bedeutungslosigkeit verlassen

Ein Interview mit einer Aktivistin der Superlinken

Du bist Teil eines neuen Organisierungsexperimentes
in Österreich mit dem Namen Superlinke
bzw. Für eine Linke mit gesellschaftlicher
Bedeutung. Es ist klar, dass du hier in keiner
Weise als Repräsentantin sprichst, aber erzähl
doch mal: Wie bist du zu diesem Experiment
gekommen und was genau kann man sich
darunter vorstellen?

Erschienen in arranca! #43

Kontinuität und Bruch

Ein Interview über Seminare, Selbstschulungen und Gruppenprozesse mit FelS

Ein Interview über Seminare, Selbstschulungen und Gruppenprozesse mit FelS

Erschienen in arranca! #1

Einladung zur Zusammenarbeit von Gruppen und Einzelpersonen für das Entstehen einer radikalen, linken Organisation

Dieser Text dokumentiert eine Einladung seitens FelS zum Zweck der Gründung einer bundesweiten radikalen linken Organisation vom Januar 1993.

Erschienen in arranca! #0

La otra cara

Das andere Gesicht

Eine angenehme Stadt. Man sitzt im Taxi auf dem Weg vom Busbahnhof in die Außenbezirke, und der Taxifahrer - ein angenehmer Schwätzer wie in „Night on Earth" - erklärt, daß das, was die Zeitungen schreiben, Quatsch ist, daß Medellin nie eine Killermetropole war („ich weiß gar nicht, wie die auf dieses Wort kommen, Bruder") und daß die Geschichte mit Pablo Escobar sowieso nur eine dumpfe Geschichte einer Regierung in der Legitimitätskrise sei. „Die haben nichts mehr zu erzählen, und drum erzählen sie nur Mist, korruptes Scheißpack." Wir schwitzen, Arm aus dem Fenster, esto es la voz popular de Colombia.

Erschienen in arranca! #0

Organisationsreferat

gehalten von Rudi Dutschke auf der 22. Delegiertenkonferenz des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes, 1967

Wir dokumentieren nachfolgenden Text nicht aus Hang zu hochtheoretischen Diskussionen, - das sollte vorweg gesagt werden. Auf der Suche nach Organisationsdiskussionen in der Geschichte der BRD-Linken sind wir auf wenige Texte gestoßen, die die Frage, jenseits von strukturellen Vorschlägen, behandelten. Meistens herrschte in den letzten 25 Jahren die Suche nach konkreten Antworten vor, und das indem auf das leninistische Parteimodell zurückgegriffen wurde. Das "Organisationsreferat" von Dutschke und Krahl dagegen ist von der Bemühung bestimmt, die Organisationsfrage aus den materiellen und sozialen Bedingungen der BRD heraus zu erklären.

Erschienen in arranca! #0

Partei und Bewegung

Interview mit Nelson Berrio, ehemaliges Mitglied des Exekutivkommitees der politischen Organisation A Luchar (Kolumbien)

Nelson Berrio war 1984-91 Mitglied des Exekutivkommitees von A Luchar, einer radikalen politischen Massenorganisation. A Luchar entstand 1984 während des Waffenstillstandes eines Teils der Guerilla mit der Regierung, damals unter dem konservativen Präsidenten Belisario Betancur. In der Organisation kamen so unterschiedliche Kräfte zusammen wie revolutionäre Christinnen, Marxistinnen, CamilistInnen, TrotzkistInnen und MaoistInnen. Die Organisation war ein Sammelbecken für die gesamte Linke, links von der Kommunistischen Partei.

Erschienen in arranca! #0

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