Schwerpunkt

Kapitalismus als Religion

Im Kapitalismus ist eine Religion zu erblicken,
d.h. der Kapitalismus
dient essentiell
der Befriedigung derselben Sorgen,
Qualen, Unruhen, auf die ehemals die so
genannten Religionen Antwort gaben.

Erschienen in arranca! #37

Religion als Auslaufmodell im Neoliberalismus

Ein Interview mit Christoph Deutschmann

Ein Interview mit Christoph Deutschmann

Erschienen in arranca! #37

Die Waffen des Lichts

Ratzinger und der 11. September

Vor wenigen Monaten erst hat ein
Essaybuch von Hans Magnus Enzensberger
reißenden Absatz gefunden, das Muslime
generell als „Verlierer“ beschreibt. Mit den
„Gewinnern“ des Westens konfrontiert,
steigern sich manche laut Enzensberger
so sehr in ihre Frustration hinein, dass
sie zu Terroristen werden. Der berühmte
Autor kommt nicht auf die Idee, sich zu fragen,
ob das Geschehen der Globalisierung
tatsächlich einem Kartenspiel gleicht.
Nur dann ließen sich ja all die Opfer der
Rücksichtslosigkeit und all jene, denen
Unrecht geschehen ist, als schlichte
„Verlierer“ begreifen. Man dürfte unterstellen,
dass die zu Boden Geschlagenen
wohl irgendwann den „Spielregeln“
zugestimmt haben müssen. Der Westen
wäre moralisch „aus dem Schneider“.

Erschienen in arranca! #37

Your Bathroom. Your Church

Einen Moment lang weiß ich nicht, wo ich bin. Offenbar, folgere ich dann, hast du sie wohl eingeladen, das hier ist deine Party, Dieseleute sind deine Freunde, Dieser Raum ist dein Wohnzimmer. Und ja, du bist gerade aus dem Bad gekommen und jemand erzählt dir von den sonnigen Inseln, wo er selbst gerade herkommt, du nickst und siehst ein frisch verliebtes Paar sich ansehen: Augeninseln mit Palmen, mit Tempeln füreinander.

Erschienen in arranca! #37

Steigende Meere, sinkende Erträge

Wie Klimawandel und Hunger zusammenhängen

Der Klimawandel beherrscht die öffentliche Debatte: Schmelzende Gletscher, heimatlose Eisbären, der Beitrag des Menschen zur Veränderung der globalen Lebensgrundlage. Eine drastische Konsequenz der globalen Erwärmung bleibt jedoch in vielen politischen Kommentaren unterbelichtet: Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Menschen in Entwicklungsländern.

Erschienen in arranca! #38

Von fossilen Dinosauriern und aufstrebenden Öko-Pionieren

Die deutsche Energiepolitik im Kontext postfordistischer Naturverhältnisse

Deutschland feiert sich selbst als weltweiten Vorreiter in der Klimapolitik. Aller Voraussicht nach wird es als eines von wenigen Ländern das im Kyoto-Protokoll festgehaltene Ziel, die Treibhausgasemissionen in der ersten Verpflichtungsperiode um 21 Prozent zu reduzieren, erreichen. Ein genauerer Blick auf die gegenwärtige Klimapolitik zeigt jedoch, dass etwa 80 Prozent der Reduktionen von Treibhausgasemissionen auf die Abwicklung der alten DDR-Ökonomie zurückzuführen sind. Ferner ist Deutschland mit seinen absoluten wie seinen Pro-Kopf-Emissionen immer noch einer der Hauptemittenten von Treibhausgasen weltweit. Die Thesen von Christoph Görg helfen, dieses widersprüchliche Bild aus den zu Grunde liegenden Konflikten um den Charakter der Naturverhältnisse im Postfordismus zu erklären.

Erschienen in arranca! #38

Die Natur beißt zurück

Kapitalismus, ökologische Marktwirtschaft und Krise

Der US-amerikanische Soziologe Mike Davis ahnte schon Ende der 1990er Jahre, dass die Natur zurückschlagen werde – angesichts der kapitalistischen Vernichtungsfeldzüge gegen sie. In Los Angeles etwa erlebten die Menschen, wie Pumas „mit gesundem Appetit auf langsame, weiche Tiere in Jogginganzügen“ in den städtischen Raum vordrangen.

Erschienen in arranca! #38

Orwell in grün

Der Traum vom gläsernen Kunden gekreuzt mit Überwachungsphantasien und ökologischer Korrektheit: Im Namen des Klimaschutzes könnten neue Kontrolltechniken salonfähig werden.

Erschienen in arranca! #38

Pipeline durchs Biotop

Die verfehlte Klimaschutz­agenda der Weltbank

Seitdem der Klimawandel in aller Munde ist, spekuliert auch die Weltbank auf eine neue, bedeutsame Rolle. Das Thema ist für die Weltbank keinesfalls neu. Schon seit Beginn der 1990er Jahre firmiert der Klimawandel in den Hochglanzbroschüren der Weltbank als „größte Herausforderung der Menschheit“. Inzwischen präsentiert sie sich nicht mehr nur als Entwicklungsbank, deren Traum „eine Welt ohne Armut“ ist, sondern als Umwelt- und Klimabank, die hervorragend geeignet sei, Finanzierung und „Know How“ bereitzustellen, um Entwicklungsländern bei der Anpassung an den Klimawandel, dem internationalen Transfer „sauberer“ Technologie und der Reduzierung von Treibhausgasen zu „helfen“.

Erschienen in arranca! #38

Deutsche Küche

Warum Fleischkonsum das globale Klima und den Hunger in der Welt anheizt

Der Grund waren nicht die Hungeraufstände in Tahiti und nicht der für Geringverdienende schmerzhafte Anstieg der Lebensmittelpreise in Deutschland. Es war weder die zunehmende Flächenkonkurrenz zwischen Nahrungs- und Energiepflanzen, noch dass deutlich wurde, wie mit „Bio“-Ethanol der Regenwald samt Orang-Utan in den Tank gespritzt wird. Nein, allein an der Sorge des ADAC um drei Millionen gefährdete Autos scheiterte das Gesetz zur Beimischungspflicht für Agrosprit in Deutschland. Der politische Wille, die weltweite Ernährungslage zu verbessern, ist weiterhin nicht in Sicht, obwohl die Notwendigkeit immer erdrückender wird. Laut Weltbank können inzwischen in über 30 Staaten die Ärmsten kein Geld mehr für Nahrung aufbringen.

Erschienen in arranca! #38

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